Sr. Maria Heckers OCSO
Di. 28. März 2023
in Maria Frieden
in Steinfeld - Kall
Sr. Maria erklärte in ihren letzten Tagen:
Sagt nichts über mich, nur:
Ihr Leben war mit Christus verborgen in Gott. (Kol 3,3)
Wir müssen aber doch ein wenig über sie sagen, sie möge es mir verzeihen:
Annelie Heckers, wie sie mit Taufnamen hieß, wurde am 13.3.1947 in Neuss am Rhein geboren und am 19.3. in Hl. Dreikönige in Neuss getauft. In Neuss wuchs sie auch auf mit 5 Brüdern, davon waren 2 Stiefbrüder, da ihr Vater sehr früh verstarb und ihre Mutter noch einmal heiratete. Sr. Marias rheinischer Humor begleitete sie bis zu ihren letzten Atemzügen.
Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung als Katechetin und Seelsorgehelferin im Katechetischen Seminar in Bonn. Als solche unterrichtete sie mit Engagement in der Schule Religion. Die intensive Beschäftigung mit der Hl. Schrift vertiefte sich ihr ganzes Leben lang. Die Hl. Schrift war ihr ein und alles. Sie wünschte ausdrücklich, mit ihrer Bibel in den Händen begraben zu werden.
Am 21. Mai 1970 trat sie in Maria Frieden ein. Die erste Profess legte sie 1974 ab, im Mai 1978 die Feierliche Profess.
Im Einverständnis mit Generalabt Dom Ambrose Southey lebte sie seit 1992 als Nonchoristin, war also vom Chorgebet befreit. Ihr Hauptarbeitsbereich war die Buchbinderei, die sie von Sr. Josepha minutiös erlernte und wirklich beherrschte. Als Sr. Josepha zu einer Gründung auf den Donnersberg ging, arbeitete Sr. Maria allein in der gut eingerichteten Buchbinderei. Sie konnte auch mit Leder arbeiten, kümmerte sich also um die Schuhe und Gürtel der Mitschwestern. Als Refektorarin sorgte sie lange und gewissenhaft für den Speisesaal und kannte sich mit der Bibliothek aus. Nebenher lernte sie Hebräisch, so gut, wie es kaum ein Theologe zuwege bringt. Intensiv übersetzte sie sich das AT selbst und kam dabei vielen erstaunlichen Erkenntnissen auf die Spur. Daneben pflegte sie zahlreiche Kontakte, in denen sie von ihrem inneren Reichtum weitergeben konnte.
Tiere liebte Sr. Maria ganz besonders, an erster Stelle Pferde, dann Hunde, aber auch alle anderen lagen ihr sehr am Herzen.
Lange litt sie an Hepatitis C, das Dank der neueren medizinischen Forschungen unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Doch dann kam im Herbst 2022 ein Schlag: Verdacht auf Pankreaskrebs. Am 23.12. wurde sie in Bonn operiert, die größte Bauchoperation, die es gibt. Die Ärzte hofften, alles entfernt zu haben, doch nach den Untersuchungen zeigte sich, dass der Krebs bereits Metastasen gebildet hatte. Es handelte sich um die aggressivste Art, so dass die Reha in Bad Neuenahr zwar etwas Erholung brachte, aber Sr. Maria war bereits zu geschwächt, um sich einer Chemo zu unterziehen. Man konnte jeden Tag sehen, wie sie abbaute. Ein Palliativteam betreute sie ambulant und nahm uns, den Mitschwestern, viel Sorge und Belastung damit ab, besonders gegen Ende. Sr. Maria ging so offen und humorvoll mit ihrer Krankheit um, dass alle darüber staunten. Sie sah dem Tod einfach mitten ins Angesicht und blendete nichts aus.
Ihre Beerdigung hatte sie schon seit Jahrzehnten detailliert geplant und in den letzten Wochen noch selbst 50 Hefte für diese Feier hergestellt. Trotzdem fiel es ihr schwer, sich von diesem Leben zu verabschieden und von all den Menschen, die ihr teuer und lieb waren. Nun hat sie es geschafft, und sie weiß jetzt mehr als wir. Ihr Ostern hat schon begonnen, bei Vogelgesang und Sonnenschein.
Das Requiem mit anschließender Beerdigung findet statt am Freitag, 31. März 2023 um 14 Uhr in Steinfeld in unserer Klosterkirche.
Sr. Maria war ein so herzensguter Mensch. Sie hat uns mit ihrem Sein und ihrem großen Herzen sehr berührt. Wir durften sie nur ein paar Monate kennenlernen bis sie dann leider krank wurde. Was aber bleibt ist eine unsagbar kostbare Zeit, die ich niemals vergessen werde und als kleinen Schatz bei mir trage – Danke Sr. Maria, von uns und auch von Sunny